Übergangsphase

Die Zeit zwischen dem Abschluss und dem ersten Job kann einige Monate dauern. Dabei gibt es mehrere Dinge, die du beachten solltest: Unter welchen Umständen bekommst du weiterhin Kindergeld oder BAföG? Welche Wege gibt es, um kranken- und pflegeversichert zu sein? Ab wann musst du dich arbeitssuchend bzw. arbeitslos melden?

Hier siehst du unter welchen Umständen du weiterhin Kindergeld bzw. BAföG erhältst:

Scheinstudium – ja oder nein? Warum der Studierendenstatus in der Übergangszeit zwischen Studium und Job so attraktiv ist:

Die Vorteile einer Immatrikulation liegen auf der Hand: Für einen vergleichsweise günstigen Semesterbeitrag stehen Studierenden diverse finanzielle Unterstützungen zu. Falls die Exmatrikulation nicht vorher beantragt wird, exmatrikuliert die Uni ihre Studierenden automatisch spätestens zum Ende des Semesters, in dem sie ihre letzte Prüfungsleistung abgelegt haben. Mit dem Verlust des Studierendenstatus und dem damit einhergehenden Wegfall etwaiger Gelder und Vergünstigungen sowie der Verpflichtung, für die eigene Kranken- und Pflegeversicherung (aktuell min. 200 Euro pro Monat) aufzukommen, stellt sich in der Übergangszeit zur weiteren Ausbildung oder dem ersten Job oft die Frage der Finanzierung. Es gibt verschiedene Optionen für die Übergangszeit:

Versicherungspflicht

In Deutschland muss jede Person kranken- und pflegeversichert sein. Die Krankenversicherung kann dabei frei gewählt werden. Unter Umständen kann es daher sinnvoll sein, sich arbeitslos zu melden. Hier siehst du, wann du wie krankenversichert bist und an welchem Punkt du dich arbeitslos melden solltest:

Jobben

Während der Überganszeit bietet es sich an, einen Job zu suchen. Dieser sollte noch ausreichend Zeit lassen, sich auf die Suche nach dem „richtigen“ Beruf zu machen – die eigentliche Hauptaufgabe in dieser Phase. Ob ein Minijob allein zur eigenen Finanzierung reicht, hängt unter anderem auch von der Unterstützung des Umfeldes ab. Im besten Fall lernt man beim Jobben ein paar Fähigkeiten, die auch für den späteren Beruf hilfreich sind.

Neu immatrikulieren

Auch die Immatrikulation bei einer Hochschule oder Uni ist mit einem gewissen bürokratischen Aufwand verbunden, allerdings ist dieser dir vielleicht schon geläufig und die Einschreibung in zulassungsfreie Studiengänge entsprechend niederschwellig. Manche Unis versuchen sich vor Scheinstudierenden zu schützen und bauen Hürden ein. Beispielsweise muss bei manchen Studiengängen nach sechs oder zwölf Monaten eine Studienleistung erbracht worden sein, um nicht von der Uni exmatrikuliert zu werden. Es ist jedoch nicht verboten, sich zum Schein einzuschreiben.

Arbeitslosengeld

Die Beantragung von Bürgergeld oder Arbeitslosengeld I ist mit einem relativ hohen bürokratischen Auf-wand verbunden. ALG I kann nur beantragen, wer vorher zwölf Monate sozialversicherungspflichtig gearbeitet hat. Daher kommt für die meisten Absolvent:innen nach dem Studium nur das Bürgergeld infrage. Der entscheidende Vorteil beider Varianten ist, dass man so auf jeden Fall krankenversichert ist. Jedoch ist man an seinen offiziellen Aufenthaltsort gebunden und muss sich Urlaub genehmigen lassen.

Der Faktor Zeit

Die Suche nach einem Job dauert durchschnittlich drei bis fünf Monate. Wie man diese Zeit finanziell überbrückt, muss jede:r für sich selbst entscheiden. Wichtig ist, dass du dich vorher informierst, welche Schritte in Deutschland verpflichtend sind und wie deine Möglichkeiten etwa im Bezug auf deine spätere Rente aussehen.

Das Poster zum Artikel kannst du dir hier herunterladen.


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