Der Master als 2. Studienabschnitt nach dem Bachelor wird in drei unterschiedlichen Formen gelehrt. Wir schauen uns diese nachfolgend mal etwas genauer an.
Master: berufsbegleitend
Der Bachelor ist im Gegensatz zum früheren Vordiplom ein eigenständiger Studienabschluss. Daher steigen viele Bachelor zunächst einmal direkt in einen Beruf ein.
Ein weiterführender und spezialisierter Masterabschluss wird dann mit einigen Jahren Berufserfahrung oftmals nachgeholt. Auf diese Weise können sie zielgerichtet neue Fähigkeiten für das weitere Berufsleben erlernen oder sich mit dem neu erworbenen Wissen für ein ganz neues Berufsfeld qualifizieren.
Im Rahmen von berufsbegleitenden Master-Programmen können Sie entweder in Blockseminaren an Wochenenden oder am Abend Ihr Examen machen, sodass der ausgeübte Beruf nicht allzu stark beeinflusst wird.
Wichtig: Natürlich verlangt auch ein Master-Studium viel Aufwand an Zeit und Energie. Gerade, wenn Sie sich unter Umständen an den Berufsalltag mit 40-Stunden-Woche, Urlaubsanspruch und Feierabend um 17 Uhr gewöhnt haben, kann sich der Einsatz für Ihr Master-Examen auf das Privatleben massiv auswirken. Andererseits stellen Sie damit auch Einsatzwillen und Arbeitsbereitschaft unter Beweis, was Ihnen wiederum (künftige) Arbeitgeber als Schlüsselqualifikationen positiv anrechnen.
Master: Nicht-Konsekutiv
Als Produkt des Bologna-Prozesses sind Studiengänge zweistufig organisiert, d.h. aufgeteilt in Bachelor und Master-Abschlüsse. Neben der Option, zwei Abschlüsse in einer einzigen Fachrichtung zu erlangen, soll es prinzipiell auch möglich sein, das Wissen aus dem ersten Studium durch Erkenntnisse eines anderen Bereichs zu komplettieren.
Dabei handelt sich um sogenannte Nicht-konsekutive Master-Studiengänge. Im Gegensatz zu den konsekutiven (d.h. “unmittelbar anschließenden”) Master-Studiengänge besteht kein direkter Zusammenhang zwischen dem zurückliegenden ersten Examen und dem geplanten zweiten Abschluss.
Damit eignen sich nicht-konsekutive Studiengänge besonders für diejenigen, die sich fachlich umorientieren möchten oder sich nach dem Bachelor beruflich mehr spezialisieren möchten als dies im Rahmen eines konsekutiven Studiums möglich gewesen wären.
Darüber hinaus stehen sie auch Magistern und Diplomanden offen, die sich in einer weiteren Fachrichtung weiterbilden möchten.
Dauer der nicht-konsekutiven Master-Studiengänge
Prinzipiell dauern auch nicht-konsekutive Master-Studiengänge zwei bis vier Semester. Allerdings fällt die Anforderung (wie im konsekutiven Studium) Erst- und Zweit-Abschluss innerhalb von zehn Semestern zu absolvieren, in diesem Fall weg.
Abschlüsse und Titel
Fast 90 Prozent aller Studiengänge verlaufen konsekutiv. Damit legen sich deren Anbieter unter anderem auf die Vergabe eines der sieben Mastertitel fest. Nicht zuletzt, weil damit entsprechende Richtlinien einhergehen, die Studiengänge und -inhalte national und international vergleichbar machen sollen.
Zwar orientieren sich viele Akademien mit nicht-konsekutiven Masterprogrammen daran, doch prinzipiell können sie eigene Master-Bezeichnungen vergeben. Das erschwert nicht nur die Vergleichbarkeit der Abschlüsse, sondern auch der Studieninhalte.
Wichtig: Wenn Sie ein nicht-konsekutives Master-Studium absolvieren möchten, informieren Sie sich also rechtzeitig über Ausrichtung und Schwerpunkte des Angebots.
Master: Konsekutiv
Seit der Reform von 1999 verlaufen Studiengänge mittlerweile in fast allen Ländern Europas zweistufig. Bereits die erste der beiden Stufen, der Bachelor, soll Absolventen auf das Berufsleben vorbereiten. Auch, wenn die Akzeptanz der neuen jungen Absolventen unter der Arbeitergeberschaft allgemein steigt, so komplettieren die meisten Studierenden ihren ersten durch einen zweiten Abschluss: Den Master. Die häufigste Variante darunter:
Konsekutive Master-Studiengänge
Als konsekutiv (dt.: “aufeinander folgend”) werden Master-Studiengänge bezeichnet, die auf einen erfolgreich absolvierten Bachelor-Studiengang im selben oder einem nahestehenden Fach aufbauen. Das betrifft zurzeit knapp 90 Prozent der neuen Masterprogramme. Dabei werden die Grundlagen des ersten Studiengangs vertieft oder fachübergreifend erweitert.
Darüber hinaus können die Anbieter weitere beschränkende Kriterien für die Zulassung zu den Master-Programmen festlegen, z.B. Numerus Clausus, Auswahlgespräche, Empfehlungsschreiben, Motivationsschreiben etc.
Masterstudiengänge: Dauer
Insgesamt sollten Bachelor- und Master-Studiengang zusammen nicht mehr als zehn Semester dauern, d.h. wenn die Regelstudienzeit bis zum Bachelor-Examen sechs Semester beträgt, dann dauert es üblicherweise zwei Jahre (vier Semester), bis Sie Ihr Master-Studium absolviert haben.
Bei Bachelor-Studiengängen von acht Semestern schließt sich für gewöhnlich ein Master von zwei Semestern an.
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