Singapur ist mit rund 4 Millionen Einwohnern der kleinste Staat in Südostasien. Andernorts bekämpfen sich Buddhisten, Muslime, Christen, Hindus, Sikh und Taoisten gegenseitig. In Singapur leben sie friedlich nebeneinander her. Doch das ist nur einer Gründe, warum Singapur zum Studieren so attraktiv ist.
Dass sich in Singapur Menschen aus China, Malaysia, Indien und anderen Ländern der Erde relativ gut miteinander verstehen, liegt wahrscheinlich an der öffentlichen Sicherheit. Kriminalität ist wegen drakonischer Strafen so gut wie nicht vorhanden.
Singapur – the Fine City
Schließlich werden bereits geringste Verstöße hart bestraft. Dazu gehört Essen und Trinken in öffentlichen Verkehrsmittlen ebenso wie das „wilde“ Überqueren von Straßen. Zumindest offiziell. Alkohol und Tabak sind nicht verboten, wenn auch wegen einer extrem hohen Steuer entsprechend teuer.
Das System von Abschreckung und Kontrolle brachte Singapur zwar den Ruf als „fine city“ ein (dt. sowohl „schöne Stadt“ als auch „Strafen-Stadt“), hält aber die Studenten an den fünf Hochschulen nicht vom Feiern ab. Denn auch in Singapur gibt es Clubs – die meisten schließen nicht vor 4 Uhr morgens, einige haben sogar durchgehend geöffnet.
Studium in Singapur
Die größte und wichtigste unter den singapurischen Hochschulen ist die Nationaluniversität, mit 42.000 Studenten aus 100 Ländern an 14 Fakultäten. Neben den Universitäten gibt es auch vier „Polytechnics“ (vergleichbar mit den Fachhochschulen in Deutschland).
Ebenso wie in Europa gibt es in Singapur das dreistufige Studienmodell (Bachelor – Master – Promotion). Dadurch wird Einsteigern aus dem Westen der Start ins östliche Studium erleichert. Das singapurische Studium erscheint zunächst sehr verschult. Der Studienablauf ist relativ straff organisiert, auch sprechen sich die Studenten in der Regel vor jeder Kurswahl mit ihren Betreuer ab. Dadurch soll gewährleistet werden, dass jeder seinen Stärken gemäß gefördert und unterstützt wird. Die ausgezeichneten Leistungen der Studenten geben diesem System Recht.
Studienverlauf eines Studiums in Singapur
Ein Undergraduate-Studium in Singapur dauert in der Regel vier Jahre. Während des ersten Jahres noch absolvieren die Studierenden hauptsächlich eine Reihe von Pflichtveranstaltungen, erst danach können sie sich weiter spezialieren. Der Abschluss als Bachelor qualifiziert bereits für einen Beruf.
Wer seine fachlichen Qualifikationen weiter vertiefen möchten, hängt einen Graduate-Studiengang dran. Dieser dauert üblicherweise zwei Jahren und endet mit einem Abschluss als Master.
Bewerbung für einen Studienplatz in Singapur
Auch das singapurische Studienjahr umfasst zwei Semester: das erste geht von Juli bis November, und das zweite von Januar bis Mai. Um sich um ein Undergraduate-Studium zu bewerben, genügt in der Regel das Abitur Abitur bzw. das Fachabitur. Da allerdings jede Hochschule selbständig über die Zulassungen entscheidet (und entsprechend eigene Kriterien formulieren kann), sollten Sie sich wegen detaillierter Informationen direkt bei der Ziel-Uni erkundigen. Alternativ können kostenlose Beratungsagenturen wie College Contact zu einem Studium in Singapur beraten und bei der Vermittlung eines Studienplatzes helfen.
Wohnen im Studium
Singapurischen Studenten wohnen häufig in ihrem Elternhaus. Für international Studierende sind Wohnheime das günstigste und beste Modell. Dank der internationalen Atmosphäre schließt man hier und die Sicherheit der Studierenden wird durch Wachdienste sichergestellt.
In den Wohnheime herrscht strikte Geschlechtertrennung, außerdem kommen die Bewohner teilweise nur per Chipkarte hinein. Fremde haben also keinen Zutritt. Wem das nichts ausmacht, der bekommen ein Zimmer schon für ca. 125 Euro monatlich.
Da sich die Studenten in Singapur üblicherweise jedes Jahr aufs Neues um einen Platz bewerben müssen, ist eine frühe Anmeldung angeraten. Eine weitere Möglichkeit ist der private Wohnungsmarkt, wo die Mieten alledings nicht so niedrig sind wie in den Wohnheimen.
Leben in Singapur
In der multikulturellen Gesellschaft Singapurs hört man gleich mehrere offizielle Sprachen: Malaiisch (Amtssprache), Chinesisch (Mandarin) und Tamil. Da in vielen Bereichen in Singapur hauptsächlich Englisch gesprochen wird (u.a. in Wirtschaft und Wissenschaft, Tourismus und Technik), sollten Sie vor Ihrem Besuch an der Universität in Singapur auch hinreichende Englischkenntnisse nachweisen können.
Kosten eines Studiums in Singapur
Wie teuer Ihr Studium in Singapur wird, hängt unter anderem von Ihrem Fach bzw. den dafür veranschlagten Studiengebühren ab. Als Bachelor in Sozialwissenschaften zahlen Sie umgerechnet rund 4.500 Euro, als angehender Mediziner auch schon mal umgerechnet ca. 17.000 Euro pro Jahr.
Genaueres erfahren Sie direkt bei Ihrer Ziel-Hochschule (entweder auf der entsprechenden Homepage oder per E-Mail). Wer dieses Studium nicht aus der eigenen Tasche zahlen kann, kann sich auch um ein Stipendium oder andere Vergünstigungen bewerben. Vor allem in den Graduate-Studiengängen gibt es zahlreiche Fördermittel für ehrgeizige, aber „arme“ Studenten.
Je nach persönlichem Lebensstil benötigen Sie für das Leben außerhalb der Uni umgerechnet zwischen 400 und 700 Euro.
Visum und Arbeit
Solange Sie weniger als 90 Tage bleiben wollen, genügt für Singapur ein Touristenvisum („Social Visit Pass“). Wer sich länger aufhält (z.B. zum Studieren) benötigt einen Studentenvisum – den „Student’s Pass“. Sie bekommen ihn, sobald Sie an einer Hochschule immatrikuliert sind, bei der singapurischen Behörde für Einreise-Angelegenheiten (vor Ort oder online).
Zusätzlich benötigen Sie ein Gesundheitszeugnis, das aber bekommen Sie in jedem „ordentlichen“ Krankenhaus in Singapur.