Obwohl sich der Name auf das mittellateinische Wort baccalaria (= Hufschmied) zurückführen lässt, hat sich der Bachelor (sprich: bätscheler, alternativ: Bakkalaureus) heutzutage vor allem durchgesetzt, wenn es um die Bezeichnung des ersten akademischen Abschlusses geht.
Bologna machts möglich
Die Einführung der neuen Examensformen Bachelor und Master ist Ergebnis des Bologna-Prozesses von 1999. Sie werden in der Regel von staatlichen und anerkannten privaten Universitäten, Fachhochschulen (FH) als auch manchen Berufsakademien- verliehen und lösen die bisherigen Abschlüsse Magister und Diplom ab.
Regelstudienzeit und Fächer
Abhängig vom Fach unterliegen Bachelor-Studiengänge einer Regelstudienzeit von sechs bis acht Semestern und schließen mit einer Bachelor-Arbeit ab. Hierbei entscheiden Sie sich vorab für ein Studienfach oder zwei Fächer. In diesem Zusammenhang spricht man folglich von einem Ein-Fach-Bachelor oder Zwei-Fach-Bachelor.
Im Falle des Zwei-Fach-Bachelors studieren Sie entweder zwei Hauptfächer oder ein Haupt- und ein Nebenfach. Sollten bspw. nach Ihrem Bachelor-Examen einen Master Of Education für Gymnasien und Gesamtschulen bzw. Berufskollegs anstreben (ehemals: Lehramt Sekundarstufe II) ist ein Zwei-Fach-Bachelor vorab verbindlich.
Bachelor an Berufsakademien
Hochschulrecht ist grundsätzlich Landessache. Daher entscheidet die jeweilige Universität, ob ein Absolvent mit einem Bachelor-Abschluss von einer Berufsakademie zu dem eigenen Masterprogramm zugelassen wird. Informieren Sie sich also vorab über die Zulassungskriterien der in Frage kommenden Hochschulen.
Wenn Sie heutzutage ein Studium aufnehmen wollen, ist die Überlegung, welcher Art Ihr Abschluss sein soll, wesentlich wichtiger als zu Zeiten, als man “nur” die Wahl zwischen Magister- und Diplom-Studiengängen hatte. Klar ist: Mit dem Bachelor-Studium erwerben Sie den ersten Grad der akademischen und berufsqualifizierenden Ausbildung, und zwar unabhängig vom Studienfach. Doch welcher Bachelor soll es denn werden?!
Verwirrende Studienabschlüsse
Denn im Gegensatz zur Prä-Bologna-Zeit ist es heute möglich, z.B. auch in der Betriebswirtschaft einen sozialwissenschaftlichen Abschluss (B.A.) zu erwerben. Und je nachdem, ob Sie Ingenieurwissenschaften an einer Universität oder einer Fachhochschule studiert haben, legen Sie ein Examen als Bachelor of Engineering (B.Eng.) oder Bachelor of Science (B.Sc.) ab.
Sie können Musik studieren, müssen aber als Bachelor of Music (B.Mus.) nicht zwangsläufig Musiker werden – Mit einem musikpädagogischen Schwerpunkt spezialisieren Sie sich z.B. mehr als ein Bachelor of Education (B.Ed.) auf den Musikunterricht usw.
Auf den Inhalt kommt es an
Dadurch wird klar: Nicht allein die Bezeichnung Ihres Fachs sagt etwas über das bevorstehende Studium aus. Mehr denn je zählen Inhalte. Und darüber entscheiden Sie. In der Regel unterscheiden Universitäten und Hochschulen zwischen folgenden Studiengängen bzw. Examen:
- Bachelor of Arts (B.A.),
- Bachelor of Science (B.Sc.),
- Bachelor of Education (B.Ed.),
- Bachelor of Engineering (B.Eng.)
- Bachelor of Music (B.Mus.)
- Bachelor of Fine Arts (B.F.A.)
Weiterhin ist natürlich zu prüfen, ob es ein Ein-Fach- oder Zwei-Fach-Bachelor (entweder Hauptfach/Hauptfach oder Hauptfach/Nebenfach) werden soll. Denn mit der Zulassung erfolgt die Gewichtung der einzelnen Fächer und davon hängen wiederum die Modulwahl und die einzelnen Prüfungsrelevanten Leistungen zusammen.
Wichtig ist hier – wie so oft – die eingehende Information vorab. Mit den folgenden Seiten hoffen wir, ein wenig dazu beizutragen.
Module als Leistungsinstanzen
Wenn Sie ein Bachelor-Studium aufnehmen, werden Sie auf viele neue Begriffe stoßen. So auch über die “inhaltlich und zeitlich abgeschlossenen Lehr- und Lerneinheiten”, kurz: Module.
Galten zu Zeiten der Magister- und Diplom-Studiengänge alle Arten von Veranstaltungen (Vorlesungen, Seminare, ggf. Praktika etc.) als die Einheiten, aus denen sich ein Studiengang zusammensetzte, bewirkt die Modularisierung einen grundlegenden Umbau des Studiums. Damit soll vor allem die Perspektive des Studiums von der Lehre (den Veranstaltungen) auf das Lernen (das Selbststudium) gelenkt werden.
- “Learning Outcomes” ? “Workload”?
Zentral bei diesem Perspektivenwechsel ist der Fokus auf die Lernziele (“Learning Outcomes”). Dementsprechend wird nicht mehr die Wochenstundenzahl betrachtet, sondern der studentische Arbeitsaufwand (“Workload”) eines Moduls. Dieser wird in Leistungspunkten (“Credits”) ausgedrückt. Das führt dazu, dass die Studienprogramme neu zusammensetzt werden müssen.
Denn erst, wenn klar ist, wozu ein Studium befähigen soll, kann diese Maßgabe auf Modul-Ebene umgesetzt werden.
Finanzierung eines Bachelorstudiums
Bevor Sie einen Bachelor-Studium absolvieren möchten, sollten Sie zur Klärung Ihrer finanziellen Lage und der möglichen Förderungen folgende Fragen stellen:
- Gibt es Studiengebühren?
- Wollen Sie in einem Wohnheim leben?
- Ziehen Sie in eine WG?
- Wohnen Sie lieber allein?
- Wie hoch ist die Miete?
- Können oder müssen Sie neben dem Studium arbeiten?
- Haben Sie Anrecht auf BAföG oder werden Sie von Ihren Eltern unterstützt?
- Könen Sie unter Umständen ein Stipendium in Anspruch nehmen?
- Welche Möglichkeiten der Studienfinanzierung gibt es außerdem?
Um auch in finanzieller Hinsicht ein wenig Licht ins studentische Dunkel zu bringen, haben wir im Folgenden ein paar informative Artikel zusammengestellt. Darin finden Sie (hoffentlich nicht nur) Antworten auf diese Fragen, sondern darüber hinaus viele weiter nützliche Adressen, wichtige Richtlinien und praktische Tipps für Alltag als angehender Bachelor.
Buchempfehlungen zur Aufnahme eines Bachelor-Studiums
[amazon box=“3981393090″]
[amazon box=“3801725928″]
[amazon box=“3000562346″]
[amazon box=“3642128505″]