Wenn sich jemand im Ausland für eine Arbeitsstelle bewerben möchte, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Neben der Frage, ob der deutsche Berufs- oder Studienabschluss anerkannt wird, den Bedingungen, die an eine Arbeitserlaubnis geknüpft sind oder der erwarteten Arbeitserfahrung, können auch persönliche Faktoren von Bedeutung sein, ob ein Bewerber die Stelle bekommt, oder ob der Bewerber aus persönlichen Gründen die Arbeitsstelle im Ausland überhaupt antreten kann.
Persönliche Faktoren sind unter anderem: das Alter, die Religionszugehörigkeit, der Familienstand oder Kinder. Dies sind Faktoren, die bei einer Bewerbung auch in Deutschland eine Rolle spielen. Bei einer Auslandsbewerbung können sie jedoch noch ausschlaggebender sein. Dies trifft vor allem auf die persönlichen Lebensumstände zu. Denn es ist ein großer Unterschied, ob man als Alleinstehender oder mit einer ganzen Familie ins Ausland geht, um dort zu arbeiten.
Persönliche Faktoren und der potenzielle Arbeitgeber
Im Gegensatz zu Deutschland sind in manchen Ländern persönliche Faktoren des Bewerbers in der Bewerbungsphase überhaupt nicht relevant. Dies gilt zum Beispiel für die USA und für Großbritannien. In beiden Ländern sind Angaben zu persönlichen Faktoren und Lebensumständen, wie Alter, Geschlecht, Familienstand, Kinder, Religionszugehörigkeit etc. sogar unerwünscht. Hier soll es bei der Bewerbung also ausschließlich um die beruflichen Qualifikationen gehen.
Vor allem ältere Bewerber, die in Deutschland nur schwer vermittelbar sind, haben im Ausland gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. So können Handwerker mit über 50 Jahren zum Beispiel in Dänemark auf eine Anstellung hoffen, während sie in Deutschland in Frührente gehen.
Wer sich um eine Stelle im mittleren oder hohen Management bemüht, erhält bei der Übersiedlung ins Ausland häufig Unterstützung vom zukünftigen Arbeitgeber auch für die mitreisenden Familienmitglieder. Zum Teil helfen die Arbeitgeber dabei, dem Partner eine Arbeitsstelle zu vermitteln oder unterstützen die Familie bei der Suche nach einer Wohnung, Kindergartenplätzen oder Schulen.
Die Lebensumstände des Bewerbers
Für den Bewerber können die eigenen Lebensumstände ein wichtiges Kriterium sein, sich für oder gegen einen Auslandsaufenthalt zu entscheiden.
Reist ein Partner mit, ist zu ermitteln, ob es auch für den Partner Arbeitsmöglichkeiten im Zielland gibt.
Reisen Kinder mit, spielt vor allem das Alter der Kinder eine Rolle. Mit kleinen Kindern kann man am einfachsten ins Ausland gehen. In vielen Ländern ist die Kleinkindbetreuung weitaus besser organisiert als in Deutschland. Außerdem haben kleine Kinder noch nicht so enge Beziehungen zu Freunden entwickelt, wie das bei älteren Kindern der Fall ist.
Sind die Kinder schon in der Pubertät, sollten sie in die Entscheidung, ins Ausland zu gehen, miteinbezogen werden. Handelt es sich um einen kürzeren Aufenthalt wie zum Beispiel im Rahmen eines Schüleraustausches oder Work and Travel Aufenthaltes, von zu Beispiel einem Jahr, sollte geklärt werden, ob die schulischen Leistungen im Ausland bei Rückkehr nach Deutschland von der deutschen Schule anerkannt werden. Möchte die Familie auswandern, sollten alle mit diesem Schritt einverstanden sein, um innerfamiliäre Konflikte zu vermeiden.